Berührung und körperliche Nähe sind essentiell für uns Menschen. Nicht nur Babies benötigen sie für ihr Gedeihen, auch später sind Kinder für ihre Entwicklung fortlaufend auf viel Körperkontakt angewiesen und suchen ganz natürlich immer wieder die Nähe von ihnen vertrauten Menschen. Und selbst Heranwachsende, Erwachsene und auch alte Menschen sind noch auf regelmäßige Berührungen angewiesen.
Die elterliche Nähe und Berührungen, die man als Kind erfährt und die liebevoll und frei von Absichten und Erwartungen sind, nehmen mit fortschreitendem Alter in aller Regel ab. Und wo damals noch gerauft wurde, berühren sich ab einem gewissen Alter auch Kinder und Jugendliche gegenseitig weniger. Mit dem Erwachsenwerden werden Berührungen mehr und mehr privatisiert. Innige, erholsame Berührungen werden dann in der Regel nur noch in Partnerschaften erlebt. Schlecht kommen dabei die vielen Singles weg, die durch diesen Umstand oft keine Anlaufstelle mehr für Streicheleinheiten haben. Ganz entspannt gekrault werden, zusammen liegen, umarmt werden und sich fallen lassen findet für viele Menschen dann teilweise nicht mehr statt.
Ein Zustand, der oft auch unglücklich, einsam, sehnsüchtig, unausgeglichen und richtiggehend angespannt macht. Entstehen können dadurch auch Ersatzhandlungen wie zum Beispiel das übermäßige Fokussieren auf Sexualität, was zwar kurzzeitig vom Gefühl des Mangels ablenken kann. Ursächlich bestehen bleibt aber das natürliche Bedürfnis nach Nähe zu anderen Menschen und nach verschiedenen Berührungsreizen, die man auf der Haut und mit dem gesamten Körper wahrnimmt. Durch regelmäßiges Kuscheln kann solchen körperlichen und seelischen Mangelzuständen vorgebeugt werden.
Wissenschaftlich ist das alles längst untersucht. An der praktischen Umsetzung hapert es in unserer anonymen und distanzierten Gesellschaft aber.
Neben dieser Berührungsarmut und ihren Kompensationen gibt es aber auch noch die Menschen, die schon ganz zu Beginn ihrer Entwicklung die natürlichen und elementar wichtigen Berührungen und das Gefühl von Sicherheit und Gemeinschaft nie erlebt haben. Oder aber jene, die Missbrauchserfahrungen machen mussten. Solche Erfahrungen prägen einen Menschen nachhaltig und stören Selbstvertrauen, Bindungsfähigkeit, Berührungsfähigkeit, und vieles mehr.
Daher haben einige Menschen in ihrem Leben möglicherweise noch überhaupt keine guten Erfahrungen mit Berührung gemacht. Und wissen vielleicht auch nicht, wo sie liebevolle, erwartungsfreie Berührungen erhalten können.
Hierbei kann Kuscheltherapie helfen!
Effekte von Kuscheln
Kuscheln berührt Körper und Seele. Es entspannt, indem Herzschlag, Blutdruck und Muskelspannung reduziert werden. Es mildert die negativen Auswirkungen von Dauerstress und stärkt bewiesenermaßen das Immunsystem. Außerdem macht es uns unempfindlicher gegenüber Schmerz. Verantwortlich dafür ist das Kuschel- und Bindungshormon Oxytocin, das unter anderem bei Berührung ausgeschüttet wird. Nicht nur sorgt es für ein wohliges, sicheres Gefühl, sondern hemmt nachweislich die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
Doch kann uns regelmäßige Berührung und körperliche Nähe nicht nur körperlich entspannen. Nicht selten werden auch persönliche Themen berührt, für die sich ganz neue Lösungswege erschließen können.
Einige schöne Learnings des Kuschelns: